Fahrradtour des ADFC Bad Homburg nach Cuxhaven 2002

"Mit dem Fahrrad zum Krabbenpulen" oder "Von KKW zu KKW". Wir waren uns nicht ganz einig darüber, welcher Titel dieser Tour gerecht werden könnte.

Eines der 5-6 KKW an der Weser "Wir", das war eine illustre Truppe aus 6 begeisterten Radlern, die zum Teil schon einige mehrtägige Radtouren unternommen haben.

Cornelia, die Marathon-Lady, erfahren in allen juristischen Fachfragen bezüglich Schutz gegen Belästigung durch Tabak-Rauch,

Werner, der unangefochtete Träger des Bergtrikots, der allen anderen bei Steigungen davonfuhr,

Gabi, aus dem Badischen, die es nicht mag, wenn man Badenser mit Schwaben verwechselt;-),

Rainer, unser Pannenkönig ;-) (4 Platten, davon 2 innerhalb von wenigen Minuten), der bei allen Abfahrten auch das Gelbe Trikot verdient hätte,

und last - but not least - unsere Tourenleiterin Elke.

Elkes vollgepacktes Bike Da wir alle mit eigenem Zelt unterwegs waren, waren unsere Räder natürlich auch mehr oder weniger bepackt, zwischen 15 und 20 kg hat wohl jeder bis an die Nordsee transportiert. Die Route führte von Bad Homburg an die Nidda, und dann den R4 entlang bis Bad Karlshafen. Hier trafen wir auf den Weser-Radweg, dem wir bis zur Mündung in Bremerhaven folgen sollten.

Das endgültige Ziel war Cuxhaven.

Hier die Details: Samstag, 17.08.2002, Bad Homburg - Schottener Stausee, 65km,

teils auf Radwegen, teils auf der Straße, an der Nidda entlang, auf dem R4 bis zur Quelle der Nidda in Schotten. Hier trafen wir auch zum ersten (und letzten Male) auf Bernhard und Detlev, die eine fast identische Tour fuhren, jedoch mit weniger Gepäck, weil sie aufs Zelten verzichteten. Diese beiden hatten von nun an immer einen Vorsprung, der sich bis zum Ende auf einen ganzen Tag ausweiten sollte.

Auf dem Campingplatz am Schottener Stausee Ein überaus freundlicher Platzwart auf dem Campingplatz war bereit, uns alle noch unterzubringen, obwohl der Platz wegen einer Motorrad-Veranstaltung überfüllt war.

Am späten Nachmittag einsetzender Regen bei klarem Sonnenschein, der sich dann zu einem wahren Wolkenbruch ausweiten sollte. Nach vorheriger Anmeldung ließen wir uns das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen im platzeigenen Bistro schmecken.

Sonntag, 18.08.2002, Schottener Stausee - Bad Zwesten, 100km,

wohl der härteste Tag für alle (außer Werner, natürlich...!). Hier galt es, den Vogelsberg zu überwinden, und dabei auch mit Ullrichstein, die höchste Ortschaft Hessens (knapp 600m üM), hinter sich zu lassen. In Bad Zwesten ein Campingplatz mit einem nicht besonders kooperativen Wirt, der sich strikt weigerte, für uns hungrigen Radler ein Abendbrot zuzubereiten. Was uns aber nicht sonderlich störte. Werner, Rainer, Elke und ich machten ein nettes Restaurant im Ort ausfindig, im dem wir am nächsten Morgen auch opulent frühstücken konnten, wobei wir auch unangenehme Erfahrungen mit einer Art Bibelkreis machten, der sich von uns anscheinend gestört fühlte.

Montag, 19.08.2002, Bad Zwesten - Zwergen, 83km,

Nach der gestrigen Anstrengung hatten wir uns einen lockeren Tag verdient. Der Campingplatz war eine Art Ponyhof, dadurch natürlich auch viele Kinder, ich werde nie verstehen, was manche Leute stinkenden Gäulen abgewinnen können. Frühstück für den Morgen danach war auf dem Platz nicht zu organisieren, dafür bekamen wir ein ordentliches Abendessen.

Dienstag, 20.08.2002, Zwergen - Polle, 85km,

Auf dem Weser-Radweg zwischen Zwergen und Polle Nachdem wir mit vereinten Kräften uns erst einmal um Rainers Platten gekümmert hatten, stand uns - mit hungrigem Magen - noch eine heftige Steigung bevor. Unterwegs suchten wir noch einen Fahrradhändler auf, der Gabis Vorderreifen (Lagerschaden) auswechselte. Der Händler empfahl uns einen Campingplatz in Polle, einige km weiter (unterwegs wieder ein Platten bei Rainer), das ließen wir uns nicht zwei mal sagen, bekamen noch ein gutes Essen und am nächsten Morgen sogar auf dem Platz noch ein ausgiebiges Frühstück.

Mittwoch, 21.08.2002, Polle - Weserbogen, 104km,

Völlig unerwartet - weil nicht auf allen Karten ausgewiesen, stand uns kurz vor dem Ziel noch ein heftiger Anstieg bevor. Der Campingplatz am Weserbogen war riesig, eigentlich waren uns allen die kleineren Plätze lieber, leider hatten wir nicht die Wahl.

An einem Kanal bei Porta Westfalica Donnerstag, 22.08.2002, Weserbogen - Eitzendorf, 124km,

Trotz der über 100km eigentlich eine recht gemütliche Etappe. Allmählich änderte sich auch das Landschaftsbild, wir ließen das Mittelgebirge hinter uns und fuhren von nun an nur noch durch die norddeutsche Tiefebene, angenehm zu fahren, jedoch nicht besonders aufregend und abwechslungsreich, viele Häuser im typisch norddeutschen Stil. Der Campingplatz im Eitzendorf war sehr dünn besucht, die nächste Gaststätte einige km entfernt. Wir suchten sie jedoch trotzdem auf und spendeten den umherschwirrenden Schnaken einige Liter Blut.

Freitag, 23.08.2002, Eitzendorf - Bremen, 69km,

Nach dem Frühstück in einer nahe gelegenen Fußgängerzone ging es über Industriegebiete mitten hinein nach Bremen. Eine freundliche Politesse und andere nette Bremer ("Da nich für") lotsten uns zu einem Campingplatz etwas außerhalb des Stadtzentrums. Elke hatte "ein Kessel Buntes" und während die Wäsche trocknete, machten wir uns per Straßenbahn in die Innenstadt von Bremen um wenigstens einige Highlights (Roland, Stadtmusikanten) mitzunehmen.

Samstag, 24.08.2002, Bremen - Wremen, 112km,

Auch eine Art Wasserbett Tja, der gute Rainer hatte schon lange keinen Platten mehr! Kurz nach dem Start in Bremen hatte er gleich zwei, kurz hintereinander. Nach dem zweiten Platten mußte der Mantel ausgewechselt werden, den Elke und Werner kurzerhand - und mit viel Glück - organisierten. Da ich angeblich den Mantel "falsch herum" (Laufrichtung) montierte (bösartige Unterstellung! ;-)), hätte Rainer die restliche Tour eigentlich rückwärts fahren müssen. Er besann sich jedoch eines Besseren und nahm als Strafe eine Nacht in der Camping-Dusche auf sich, weil durch einen Wolkenbruch sein Zelt samt Inhalt völlig durchnäßt war. Die arme Cornelia mußte am Morgen danach feststellen, daß sie die Nacht auf einer Wasserlache verbracht hatte. Kurz vor dem Campingplatz im Wremen konnte man die Nordsee wenigstens erahnen. Die Zelte mußten wir alle im strömenden Regen aufbauen. Dabei hat Rainer es vermutlich versäumt, sein Zelt ordentlich zu schließen... Auf dem Foto im Hintergrund sieht man Rainer vor seinem nächtlichen Domizil.

Sonntag, 25.08.2002, Wremen - Cuxhaven, 48km,

Ein schönes Wiedersehen Das Ziel war erreicht, nach 9 Tagen und etwas über 800km (mit allen Touren, die wir in den einzelnen Orten noch zusätzlich machten, trafen Elke und ich wie verabredet noch auf unsere alten und lieben Freunde Inge und Gerd aus Hemmoor, deren Gäste wir auch noch einige Tage sein durften.

Ein besondere Dank an unsere Tourenleiterin Elke, sie hat mit großem persönlichen Einsatz die Tour wie gewohnt akribisch vorbereitet, Infos besorgt und die Rückfahrt mit der Deutschen Bundesbahn organisisert.

Alles in allem war uns auch der Wettergott hold, wir sind auf dem Rad nur durch einen leichten Nieselregen in Bremerhaven etwas naß geworden. Ansonsten hat es - wenn überhaupt - nur nachts geregnet.

Schee wars!!!

Pics bei Elke und Gerd, vielen Dank!


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